Nein in der Hundeerziehung

 
   

Das „Nein“ in der Kommunikation mit meinem Hund

 

Es ist wichtig, sich zu fragen, warum wir in der Hundeerziehung so häufig auf Worte wie „Nein, Schluss, Aus, Pfui, lass das“ zurückgreifen. Diese Neigung zeigt sich besonders stark, wenn ein Welpe unerwünschtes Verhalten zeigt oder wenn ein Hund beispielsweise aus dem Tierschutz zu uns kommt und wir seine Handlungen missbilligen.

Auch im Rahmen von Aktivitäten, im Hundesport greifen wir oft auf das Wort „Nein“ zurück.

 

 

Doch was wollen wir damit erreichen, und bringt uns diese Art der Kommunikation tatsächlich die gewünschten Ergebnisse in der Erziehung unseres Hundes? Trotz der Tatsache, dass Hunde nicht mit einer verbalen Sprache geboren werden, verwenden wir solche Worte häufig und wiederholt, oft in einer negativen Tonlage und Lautstärke, inklusive körperlicher Bedrohungen, wenn sie nicht sofort die gewünschte Wirkung zeigen.

 

 

Wann haben wir unserem Hund beigebracht, was diese Worte bedeuten?

 

 

Die Frage ist, ob ein wiederholtes „Nein“ als Abbruchsignal dienen soll, oder ob es als Verbotssignal für Verhalten gedacht ist, das in der Gegenwart und Zukunft von uns untersagt wird. Als Verbot für Verhalten, das ich nie möchte, kann ich dem Hund ein entsprechendes Signal beibringen und das dafür nutzen, aber nur dafür und mehr nicht!

 

 

Ein Verbot, wäre bei mir und meinem Hund zum Beispiel: auf Tisch und Stühle springen, Essen vom Tisch klauen, auch von der Küchenarbeitsplatte. Das ist bei mir verboten, für immer.

 

 

Für andere Hundehalter kann das auch ein bestimmter Raum im Haus sein, das Bett oder das Sofa, das für den Hund tabu ist. Das entscheidet jeder Hundehalter ganz individuell für sich und seinen Hund/Hunde selbst. Doch benötige ich für ein Verbot immer wieder Worte, wie Nein, Aus, Schluss, lass das?

 

 

Warum also stehen uns Worte wie „Nein“ in der Hundeerziehung, im Hundesport und bei anderen Aktivitäten im Weg? Die Verwendung dieser Worte, wie das „Nein“, eventuell noch verbunden mit dem Hundenamen, unseren negativen Emotionen und unserer negativen Körpersprache, kann beim Hund Stress, Angst oder Unsicherheit auslösen und die Beziehung zu ihm belasten.

 

Ein Hibbelhund wird noch nervöser und unruhiger, ein anderer Hundetyp macht sein eigenes Ding, er hört mir nicht mehr zu. Steigt aus.

 

 

Warum sehen wir oft keine positive Veränderung bei unserem Hund, trotz des häufigen Gebrauchs solcher Worte? Viele Hunde bekommen ein Nein für dies, das oder jenes, was sie in dem Moment unterlassen sollen.

 

 

Kommt dann nicht die gewünschte Reaktion vom Hund, gibt es zusätzlich ein „Hey, Haalooo, der Hundename wird zweisilbig, z.B. „Ruudii“ ausgesprochen. Dazu noch lauter und negativ in unserer Tonlage ausgesprochen.

 

 

Es ist wichtig, zu verstehen, dass Hunde von Natur aus keine verbale Sprache sprechen und vor allem auf nonverbale Kommunikation setzen. Warum nutzen wir also nicht verstärkt die Kommunikationswege, die Hunde am besten verstehen?

 

 

Oftmals liegt es daran, dass viele Menschen die Hundesprache nicht ausreichend verstehen, gar nicht darum wissen, wie Hunde kommunizieren, oder sich nicht die Mühe gemacht haben, die Hundesprache überhaupt zu verstehen.

 

 

Im Hundetraining ist es mein persönliches Anliegen, Korrekturen zu vermeiden und vorausschauend zu handeln, einschließlich des Verzichts auf das Wort „Nein“. Stattdessen setze ich auf positive Verstärkungsmethoden, um meinen Hund zu fördern und zu unterstützen.

 

 

Wenn mein Hund ein Verhalten nicht zeigt, wie von uns erwartet, könnte es daran liegen, dass er noch nicht verstanden hat, was wir von ihm möchten. In solchen Fällen ist es wenig hilfreich, ihn einfach mit „Nein“ zu korrigieren. Stattdessen ist es effektiver, klare Signale zu geben und ihn zu belohnen, wenn er das gewünschte Verhalten zeigt.

 

 

Korrekturen können den Lernprozess beeinträchtigen und den Hund demotivieren.

 

 

Auch, - ich nenne es mal so, stumpft der Hund ab. Die Interaktion, die Kommunikation zum Hundehalter wird zunehmend schlechter. Daher ist es wichtig, den Hund mitdenken zu lassen. Geben wir ihm Hilfestellungen und die Möglichkeit, selbst zu lernen.

 

 

Durch eine klare Kommunikation und positive Verstärkung können wir eine positive Lernumgebung schaffen, in der unser Hund motiviert ist, neue Fähigkeiten zu erlernen.

 

 

Wir können das Thema hier Seite für Seite weiter ausführen und auch ein oder mehrere Bücher zusammenschreiben. Es gibt noch sehr viel mehr als meine paar Zeilen zu diesem Thema.

 

 

In den letzten 20 Jahren hat sich an diesem Punkt natürlich viel in die positive, richtige Richtung geändert. Doch erlebe ich noch zu oft, das Gegenteil. Heute so wie früher auch. Unterschiedliche Meinungen und Ansichten zu diesem Thema gibt es viele, doch eines bekomme ich nicht:

 

 

Einen Hund, der mir besser zuhört, der aufmerksamer ist, der besser und schneller eine Ausführung oder ein Verhalten lernt, das er nach unseren Vorstellungen ausführen darf.

 

 

Da kann ich sagen „Nein“, das bekommt ihr nicht.

 

 

Denken Sie daran, dass die Kommunikation mit unserem Hund auf gegenseitigem Verständnis und Vertrauen basieren sollte.

 

 

Viele Grüße

 

Eure Silvia von Teamspass-Hund Dog-Coaching

in Schloß Holte-Stukenbrock